20.06.2024

Rückblick auf die BioRegio Innovationswerkstatt II. vom 5. Juni

Workshop zum Thema Kommunikation von BioRegio in der Außer-Haus-Verpflegung am Praxisbeispiel des Studierendenwerks seezeit.

Kommunikation von BioRegio

Am 5. Juni fand unsere zweite Innovationswerkstatt in Kooperation mit dem Studierendenwerk Seezeit in Friedrichshafen statt. Unter der Moderation von Ralph Schiel von Naturblau wurde die Kreativität und das Wissen von 11 Teilnehmenden vereint, als Auftakt für eine erfolgreiche Kommunikation von BioRegio in der Außer-Haus-Verpflegung.

Als Einstieg in den Workshop waren die Teilnehmenden gefragt ihren persönlichen Bezug zu Lebensmitteln und dem IST-Zustand von Bio-Regionaler Verpflegung darzustellen. Dadurch manifestierte sich ein breites Bild an Herausforderungen aber auch an Chancen in der Projektregion. In der ersten Runde wurde festgestellt, dass aus Kindheitserfahrungen eine teils hohe Verbundenheit zu frischen, regionalen Lebensmitteln und einer nachhaltigen, nahbaren Produktionsweise besteht. Diese wurde oftmals als sehr prägend wahrgenommen und zum IST-Zustand mit „Wir waren schon viel weiter…“ betitelt. Weiters wurde eine heute geringe Relevanz und Auffindbarkeit von BioRegio und wenig Transparenz im Bezug von Lebensmitteln genannt. Ein wichtiges Entscheidungskriterium sei aktuell der Preis. Die Kaufentscheidung durch Wissen zu beeinflussen, wurde als schwierig wahrgenommen, weil es Unsicherheit in der Argumentation für BioRegio gibt und Fragen offen bleiben, wie beispielsweise: „Ist es wirklich besser?“, „Was steckt tatsächlich dahinter.“ Von den Teilnehmenden als positiv bewertet wurde die zu beobachtende Verbesserung der Verpflegung in Schulen und Mensen in den letzten Jahren, sowie die steigende Nachfrage nach vegetarischen und veganen Alternativen. Auch habe das Thema gesunde Ernährung in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, wenn auch mit viel Luft nach oben. Ebenso wurde ein Potenzial in der „Freude am Genuss“, „langfristigen Mehrwerten“ und der „Chance für Kreislaufwirtschaft“ genannt. Die Ernährungsbildung und das Verständnis von Kochhandwerk, Gesundheit und Lebensmittelverschwendung wurden hierfür als förderliche Maßnahmen für mehr BioRegio bewertet.

Im nächsten Schritt wurden die Chancen auf eine gelingende Kommunikation in Kleingruppen erarbeitet. Hierzu wurde thematisiert, was von den Zielgruppen erwartet wird und wie diese Kommunikation in der Praxis aussehen könnte. Als Ergebnis entstand folgender Ideenpool:

  • Grundsatz: Tue Gutes und rede darüber und Appell: Werde Teil davon!
  • Kurze Slogans: „Seezeit – mehr drinnen als du denkst!“, „BioRegio lohnt sich“
  • Bio-Ernährungs-Joker -> Bewerbungsverfahren für Studierende (Bio-Taler auf der Mensakarte)
  • Aktionswochen mit Lieferant*innen und Küchenpersonal etc.
  • Mitmach-Aktionen -> Kochwerkstatt / Kochkurse für Studierende („Ersties“)
  • Gewinnspiel -> Bio-regionales-Candle-Light-Dinner für die WG
  • Interesse & Betroffenheit wecken - Was bewirkt mein Kaufverhalten? Soziale Verantwortung wecken -> Wo? Wie?
    • In den Warteschlangen an der Mensa - „weg von Print mehr zu Monitor“ (Bsp. Bildschirme)
    • QR-Code auf Menü oder Tablett -> zu Bildergalerie/ Bewegtbildern über Speisen
    • FAQ – (Hirn-)Futter vo(r)m Futter, Argumentationen für Nachfragen, tiefergehende Informationen über BioRegio, Vertrauen durch Dialog, möglicher Skepsis vorbeugen –Aufbereitung von Informationen -> Unterstützung durch das BioRegio Netzwerk bsp.: Ökomodell-Regionen
    • Wichtig: Effektivität der Informationsflut > kurz & niederschwellig
  • „Behind the scenes“-Storytelling - Regionalität transportieren, Transparenz schaffen
  • „Catch of the Day“ in der Mensa in Weingarten; Nutzung saisonaler Ware > Realisierbarkeit?

In der individuellen Zielsetzung der Teilnehmenden zu Beginn des Workshops zeigte sich der Bedarf an fachlichen Argumenten zur Vermittlung der Mehrwerte von biologischer Produktion und regionalem Konsum, sowohl für die betriebsinternen Strukturen als auch für die Kommunikation an die Konsument*innen. Im Besonderen die Mehrwert-Vermittlung rund um den ökologischen Landbau, stelle zum einen eine Herausforderung dar, da Fachkenntnisse und Medien zum niederschwelligen Wissenstransfer fehlen. Zum anderen wurde mehrfach von der zielgruppenspezifischen Abneigung zu „Bio-Gerichten“ gesprochen. Hierzu wurde die oftmals geläufige Verwendung von Bioprodukten im Betrieb unter „Bio-Inkognito“ thematisiert.

Eine an die Zielgruppe angepasste Kommunikationsstrategie und die stärkere Analyse der Zielgruppe am Ort der Kommunikation sowie die Aufbereitung des daran angepassten Wissenstransfers sind weitere Ziele, welche in einem Folgeworkshop und dem weiteren Projektverlauf verfolgt werden könnte.

Kontakt EIP-Projekt „BioRegio Außer-Haus“
Bettina Dreiseitl-Wanschura
bettina@dreiseitl.de
Tel.: 0151 / 44006304

Kontakt Moderation:
Ralph J. Schiel
info@naturblau.consulting
Tel: 07771 / 91 91 889

19.08.2024
Zeigen was die Bio-Branche leistet - Jetzt mitmachen!
Das BÖLW möchte für das Wahljahr 2025, der Politik und der Gesellschaft deutlich machen, was die deutsche Bio-Branche leistet. Deshalb bitten auch wir Sie um Ihre Unterstützung, mit der Teilnahme an folgender BÖLW-Umfrage.
19.08.2024
Rückblick auf die Innovationswerkstatt V. vom 23. Juli
Alles hängt mit allem zusammen. Das kann im Aufbau von BioRegio-Wertschöpfungsketten schnell herausfordernd werden. Es bedarf echter Kooperation, um Abnahmemengen oder die Warenlogistik abzustimmen.